von bergi
In den Massenmedien hört man eigentlich nichts über die Weltbank, aber, wie jeder Couchrevolutionär weiß, jede Menge schlechte Nachrichten von der Weltbank. Ist das gerechtfertigt? Nach verschiedenen wirtschaftlichen Indikatoren (BIP) geht es den Menschen heute ja insgesamt besser. Dies zeigt sich auch an der immer Weiter steigenden Geldmenge M1. Allerdings geht es den Menschen heute ja insgesamt schlechter. Die Zahl der Hungerleidenden ist auf 1 Milliarde angewachsen, die Staatsverschuldung nimmt fast überall zu. Es gibt offenbar widersprüchliche Ansichten über die weltweite Entwicklung, nicht nur in der wissenschaftlichen Community der Weltbank. Wenn das Ziel dieser UN-Sonderorganisation allerdings die umfassende Globalisierung, also nicht unbedingt Nahrungsmittel für alle, sondern in erster Linie uneingeschränkter, internationaler Kapitalfluss ist, dann sind schlechte Nachrichten ein wirkungsvolleres Mittel.
Finanzsystem1 gegen Menschheit2 – kein Vergleich
Die Folgen von Aufbaukrediten und Strukturanpassungsprogrammen für kapitalintensive Projekte wie Mega-Staudämme und Erdölpipelines sind ein kaum zu bewältigender Schuldenberg auf der einen, und einträchtige Profite auf der anderen Seite, solange diese unter wenigen beteiligten Unternehmen3 aufgeteilt werden. Den Ländern fehlen weiterhin Gelder für angemessene Sozialleistungen. Private Investoren sehen dort einen großen Absatzmarkt und weitere Profite.
Wir sollten jedoch nicht bestürzt sein über die Auswirkungen. Es sind dieses nur Wehen auf dem Weg zum allumfassenden Luxus. Auch macht es keinen Sinn, eine eventuelle „neoliberale“ Gesinnung hinter diesen Machenschaften zu vermuten, da jeder Machthaber dieses Kampfwort sowieso anders interpretiert und politisch umsetzt. Dass die entwickeltsten Staaten noch am stärksten verschulded sind, deutet zumindest an, dass das Finanzsystem1 einfach nicht beherrschbar ist. Das Supremat der Wirtschaft, Kapital = Naturgesetz, Adam Smith’s unsichtbare und unverstandene Hand. Diesen Werten sind wir nun mal unterworfen! Und die Tatsache dass UN, WB und IMF sich berufen fühlen, angesichts der jetzigen, nicht zuletzt von den Wirtschaftsgurus der Federal Reserve Bank herbeigeführten Krise, die neuen, weltweit geltenden Finanzregeln zu etablieren, um zu verhindern, dass noch Schlimmeres geschieht…
Darüber sollten wir uns wahrscheinlich freuen.
Mal was anderes:
Initiative Geld ohne Schuld
http://members.eunet.at/gerhard.margreiter/
1 gemeint sind kreative Finanzprodukte, die sich völlig unabhängig von realwirtschaftlichen Größen bewegen können, und letztere heute eher als Nebenerscheinung dastehen lassen.
2 gemeint ist der Großteil der Menschen, die sich auch ohne Aussicht auf 20%+ Rendite aufs Feld stellen, Kinder hüten oder sich in der Gemeinschaft engagieren.
3 gemeint ist z.B. Bechtel, Carlyle oder Siemens
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