Kaum jemand weiß, dass neben seltenen Tierarten oder exotischen Sprachen auch bestimmte Zahlen in ihrem Bestand ernsthaft bedroht sein können. So ergeht es auch der offiziellen Zahl des Jahres 2009: der Neun.
von gonzo
Aus einer bereits im Februar vorgelegten Langzeitstudie des Statistischen Bundesamts geht hervor, dass der allgemeine Sprach- und Schriftgebrauch der Zahl 9 in den letzten 50 Jahren kontinuierlich abnahm. Nachdem sich die Summe in den „Neunzigern“ scheinbar wieder erholt hatte, hat der numerische Exitus nun seinen traurigen Höhepunkt erreicht.
Experten schätzen, dass auf jeden Einwohner heute nur noch 117 Neunen pro Tag entfallen. Das sind 60 Prozent weniger als im Jahr 1999. Man geht davon aus, dass die Zahl mittelfristig fast völlig verschwinden wird, sollte dieser dramatischen Entwicklung nicht endlich entschieden entgegengewirkt werden.
Doch das gestaltet sich schwierig. Die dringend benötigte Öffentlichkeit bleibt aus. Ein gesellschaftliches Problembewusstsein ist kaum vorhanden, und in den Brandschriften des Aktionsbündnisses „Rettet die 9!“ wurde in dem auf Wirtschaftsfragen gewichteten Wahlkampf oft übersehen: Die 9 ist eine Zahl wie Du und ich.
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