„Es gibt viele Ansatzpunkte, um Veränderungen zu erzeugen“

Vom 29.08. bis zum 05.09. treffen sich junge, motivierte Rückkehrer eines Freiwilligendienstes in Weimar.  Sich auszutauschen, Ideen fürs ehrenamtliche Engagement in Deutschland und Ansätze für eine bessere Welt zu finden – dafür soll auf der undjetzt?!-Konferenz Raum sein. Wir sprachen mit Carina Schilling vom Organisationsteam.

unique: Carina, wie lange bist du schon Organisatorin und warum?

Carina: Das Orga-Team besteht aus 17 Leuten. Dabei bin ich seit September 2012. Der Entschluss dazu fiel nach der letzten undjetzt?!-Konferenz Die Atmosphäre in dem Jahr hat mich einfach so mitgerissen, da dachte ich mir: Das muss weiter getragen werden und darf nicht einfach im Sand verlaufen. So kam ich zu meinem Posten und betreue jetzt unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit

Wenn man auf eurer Website  landet,  findet man recht vage Angaben über euer Angebot. Was erwartet einen konkret auf der Konferenz 2013?

Es wird eine ganze Menge Workshops aus den verschiedensten Kategorien geben, deswegen auch die allgemeine Formulierung im Netz. So wollen wir allen Teilnehmern die Möglichkeit geben, sich mit dem zu beschäftigen, was ihnen gerade passt. Sei es Umwelt, Diskriminierung oder Postwachstumsökonomie –  jeder wählt sich sein Programm selbst. Abends wird es dann Vorträge geben zu ausgewählten Themen, wie z.B. „Die Rolle der Medien bei der Bildung von Vorurteilen“ oder „Wohlstand ohne Wachstum“ …
Unsere Teilnehmer sollen die Chance haben ihren Horizont zu erweitern, und zwar nicht nur durch Anhäufung von Wissen, sondern auch durch neue Methoden.

„Ein bessere Welt“ oder „Wie man die Welt verbessert“ könnte man ja glatt als Slogan auf eure Fahnen schreiben. Findest du so einen Ansatz nicht etwas naiv?

Naja, es mag Menschen geben, die diesen Ansatz naiv finden, aber ich bin davon überzeugt, dass es nur durch Menschen, die Ideen für eine „bessere“ Welt haben zur Veränderungen in der Gesellschaft kommen kann. Aber die Ansätze und Ideen sind bei Weitem nicht so blauäugig, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt sehr viele Ansatzpunkte, um wirklich Veränderungen zu erzeugen. Das Netzwerk an Leuten, die etwas verändern möchten, ist auch schon ziemlich groß. Vielleicht wissen die meisten auch noch nicht, wie viel da bereits gemacht wird.

Wie wurde eigentlich Sarah Wiener zu eurer Schirmherrin?

Wir wollten mal einfach eine Frau. Sonst sind das ja fast nur Männer. Aber vor allem war und ist uns das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig, sei es in der Ernährung, aber auch in anderen Bereichen. Im Rahmen der Suche sind wir dann auf Sarah Wiener gestoßen und fanden, dass sie ziemlich gut zu uns passt. Danach wurden nur noch ein paar E-Mails getauscht und naja, jetzt ist sie unsere Schirmherrin.

Wird sie 2013 auch da sein?

Nein, leider nicht. Aber Ralph Südhoff von UN World Food Program wird kommen.

Sarah Wiener, Ralph Südhoff… kann es sein, dass Ernährung dieses Jahr ein ziemlich großes Thema ist?

Es ist definitiv ein ziemlich großes Thema, auch innerhalb des Teams, aber es ist bei Weitem nicht das einzige Thema! Wir haben uns schon das Jahr über Gedanken gemacht über Vegan, Vegetarisch, Fleisch, was davon ist wirklich nachhaltig? Während der Konferenz wird es zwar nur vegane und vegetarische Verpflegung geben, aber die Debatte ist noch nicht abgeschlossen.

Eure Konferenz richtet sich primär an „Weltwärts“-Freiwillige – wieso?

2009 fand die undjetzt?!-Konferenz zum ersten Mal statt. Ein Jahr zuvor wiederum wurde der erste Jahrgang an Weltwärts-Freiwilligen losgeschickt und die Gründer der Konferenz hielten es für eine gute Idee, diese Freiwilligen im Nachhinein nicht einfach wieder in den Alltag zu entsenden, sondern ihnen die Chance zu geben, sich zu vernetzten. Es gibt nämlich eine ganze Menge an Organisationen, die Weltwärts-Freiwillige entsenden, aber die nicht zwingend miteinander in enger Verbindung stehen.

Und wie war das Feedback der Teilnehmer in den letzten Jahren?

Das Feedback in den letzten Jahren war zumindest direkt nach der Konferenz immer sehr positiv. Aber es ist natürlich immer problematisch, wenn man in den Alltag zurückkehrt. Man ist ja nicht der einzige Einfluss für die Menschen. Dann folgt ja Studium oder Ausbildung, das soziale Umfeld, das die eigenen Ansichten und Ideen prägt. Aber man kann sagen, dass es eine Menge Leute gibt, die wieder kommen.

Ihr habt ein relativ breit gefächertes Sortiment an Sponsoren, allerdings findet sich darunter keine einzige Partei.

Wir haben uns bewusst so weit ausgerichtet, denn wir möchten möglichst viele Menschen erreichen. Genauso bewusst haben wir uns aber gegen politsche Parteien entschieden. Wir wollen in der Hinsicht unabhängig bleiben.

Was wünscht du dir für die undjetzt?!-Konferenz in fünf oder zehn Jahren?

Es wäre echt schön, wenn sich die Konferenz öffnen kann und alle Arten von Freiwilligen oder auch einfach engagierte Menschen aus allen Schichten erreicht und bewegt.

Vielen Dank für das Gespräch, Carina!

Das Interview führte Robert.

Noch bis zum 22.8. könnt ihr euch zur Konferenz anmelden. Weitere Infos gibts auf der undjetzt?!-Website und bei Facebook.

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