Rinder statt Kinder? Schöne verschwenderische Welt

human-meat„Energieeffizienz“ ist ganz groß in Mode. Verständlicherweise. Denn das Wort sieht nicht nur toll aus, sondern bietet auch ein Thema, das mal wieder Debationsstoff für Jahrzehnte garantiert. Ich freue mich schon auf das Jahr, in dem man sich zu einer Entscheidung durchringen wird nur um Tage später verkünden zu müssen: „Es tut uns leid. Wir können nicht auf erneuerbare Energien umsatteln. Uns fehlt die Energie um erneuerbare Energiequellen zu bauen.“ Bis es so weit ist, haben wir noch gut 30-40 Jahre in denen wir unserer Lieblingbeschäftigung nachgehen können: Sparen ohne sparsamer zu werden.

von Katja

Wozu sollen wir all diese nervigen Kleinigkeiten beachten, diese ausgelutschten Sparsamkeitsformeln mit denen uns schon unsere Eltern jahrelang verfolgt haben? Von wegen: „Mach das Licht aus, wenn du den Raum verlässt“, „Heiz doch nicht bei geöffneten Fenstern“, „Schalt den Computer ab, den Fernseher aus, mach den Kühlschrank richtig zu,…“ et cetera, et cetera. Das ist alles viel zu unbequem. Holen wir uns doch lieber ein paar „Energiesparlampen“, die machen die Verluste sicher wieder wett und wir können guten Gewissens weiter unserem großen Hobby „Verschwendung“ frönen.

Trotzdem gibt’s dann noch Leute, die so absurde Vorschläge machen wie: An und Aus schaltbare Straßenlaternen. Das geht nun wirklich nicht! Es reicht doch schon, wenn man im eigenen Haus mit diesen ewigen Ermahnungen zur Sparsamkeit zugedröhnt wird. Sollen wir uns jetzt auch noch von der Öko-Tante auf der Straße in unserer stromverbrassenden Frohnatur bremsen lassen?

Derlei Appelle an das eigene Verantwortungsbewusstsein stellen nicht nur einen Eingriff in die Privatsphäre und Selbstverwirklichung dar, sie hängen uns zudem auch einfach längst zum Halse raus!
Betrachten wir uns daher lieber mal die Dinge, die wir uns zum Halse reinstopfen.
Zum Beispiel dieses schöne saftige Beefsteak vom letzten Grillabend. Nahrungstechnisch war das eine ganz besondere Glanzleistung in Sachen Verschwendung. 4 Brote haben wir dabei verbraten und 20.000 Liter Wasser sind nebenbei auch noch verdampft.

Da sage nochmal einer, das Brot für die Welt sei knapp und Wasser noch viel knapper. Alles Quatsch, wir haben so viel davon, dass wir es uns leisten können 80% der Anbauflächen unserer Industrieländer allein für die Verköstigung unserer tierischen Freunde und Steaklieferanten zu verwenden. Klar reicht der Rest der Fläche dann nicht um alle 7 Milliarden Menschen auch noch satt zu kriegen. Aber dafür gibt es ja eine ganz einfache Lösung: „Begrenzung des Bevölkerungswachstums“. Statistiken zeigen, wir haben ungefähr 1 Milliarde zu viele Rin… nein, ich meine, Kinder. Die stehen da, mit knurrenden Mägen und erheben Anspruch auf das Brot, das unseren Haustieren zusteht.

Ein ganz klarer Fall also, wo da Abstriche gemacht werden müssen. Man kann ja schlechterdings von uns verlangen dass wir stattdessen Schweine, Kühe und Hühner hungrig stehen lassen oder ihnen gar ihre Existenzberechtigung rauben indem wir weniger Fleisch, Milch und Eier kaufen. Nein, ein echter Tierliebhaber kann sich nur für diese Formel entscheiden:
Weniger Menschen = Mehr Platz und Brot für Kuh & co. . Zur Belohnung gibt’s dann auch ne Extrawurst. Wir als Bürger einer der führendsten Industrienationen können da besonders stolz sein. Es wurde wohl kaum je eine Theorie besser in die Praxis umgesetzt als in diesem Fall: mit ganz niedrigen Geburtenzahlen und immensen tierischen Appetit.

Foto:  Aturno de Albornoz


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