Fifty-Fifty

(Foto: © Holger John)

Der Ausnahmemusiker Erlend Øye gab sich gestern im Rahmen der KulturArena die Ehre. Allerdings blieb die norwegische Poplegende hinter den Erwartungen zurück.

von Robert

Erlend Øye, bekannt von den Kings of Convenience und The Whitest Boy Alive, ist mal wieder Solokünstler. Das neuste Produkt von Erlends musikalischem Singleleben ist das Durchschnittsalbum Legao, mit dem er momentan durch Europa tourt. Mit von der Partie: the Rainbows, seine internationale Begleitband.
Erlends Konzert war wie sein neues Album – es blieb hinter dem, was man aus der Vergangenheit von ihm kannte, zurück. In der ersten Hälfte wurde ein Fahrstuhl-Song nach dem nächsten gespielt: Stücke mit simpler Melodie, simplem Text und kaum Dynamik. Während das Publikum wegdöste, hopste Erlend auf der Bühne herum.
Der glorreiche Wendepunkt in dieser Spirale der Langeweile war ein Solostück des Keyboarders Sigurdur „Siggi“ Gudmundsson: Der stimmlich hochbegabte Isländer riss dank einer emotionalen Ballade aus seiner Heimat das Publikum mit und eröffnete die zweite, bedeutend fetzigere Hälfte des Sets. Hier wurden endlich die schwungvolleren Songs des neuen Albums gespielt, oder es wurde auch mal ein Song von Erlends alten Bands gecovert, etwa „1517“ von The Whitest Boy Alive. Trotz des lahmen Starts schafften er und die Rainbows es, dem Publikum auf dem Theatervorplatz noch ordentlich einzuheizen.
Nachdem ein international bekannter und erfahrener Musiker wie Erlend Øye letztlich trotzdem nur eine absolute Durchschnittsleistung hingelegt hatte, zeigte er am Ende zumindest den Anstand, das gesamte Publikum zur Aftershowparty an den Strand einzuladen. Es bleibt zu hoffen, dass seine Performance am Tresen besser war als an diesem Abend die auf der Bühne.


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