A night like this – Caro Emerald in Jena

(Foto: KulturArena)
(Foto: KulturArena)

Das erste ausverkaufte Konzert der Kulturarena dieses Jahr braucht lange Zeit, um in Schwung zu kommen.

von Babs

Der Theatervorplatz ist voll mit Menschen. Menschen jeglichen Alters – von sieben bis siebzig Jahren sind alle vertreten, Familien, Studenten, Freundesgruppen. Alle sind sie gekommen, um die niederländische Jazzsängerin Caro Emerald bei ihrem ausverkauften Konzert in Jena zu bejubeln. Pünktlich um 20 Uhr betritt die Band die Bühne, fünf Minuten später dann auch die Hauptperson an diesem Abend: „Guten Tag, Jena!“, begrüßt sie die Menge vor der Bühne. Verhaltenes Klatschen, nein, es scheint keine Sympathie auf den ersten Blick zwischen dem Publikum und der Sängerin zu sein, auch wenn die 31jährige ihr Bestes gibt, und immer wieder betont, wie sehr sie sich freut, heute in der Saalestadt auftreten zu dürfen.
Das Konzert beginnt schleppend, auch wenn die Band sich die Finger wund spielt – der Funke will einfach nicht überspringen. Den Aufforderungen, mitzusingen, wird äußerst verhalten Folge geleistet, die Zuhörer in den Sitzreihen beschränken sich auf sparsames Applaudieren.
Erst zu der Single „Dr. Wanna Do“ beginnt mehr Dynamik ins Publikum zu kommen. Die ersten beginnen aus voller Kehle mitzusingen, die Sitzreihen lockern sich auf, die ersten stellen sich hin, um mitzutanzen – und zu klatschen. Nun beginnt das Konzert richtig Spaß zu machen, denn es ist nicht mehr nur die Musik gut, sondern auch das Publikum ist in Bewegung. Die Band legt minutenlange Intermezzi hin, das begleitende Klatschen reißt nicht ab.
Als Caro Emerald das letzte Lied, „A Night like this“ ankündigt, ist es wahrscheinlich um alle auf dem Theatervorplatz geschehen. Sie singen, klatschen und tanzen mit, und als die Sängerin mit einem kurzen „bye“ die Bühne verlässt, wird getrampelt und hoffnungsvoll „Zugabe“ gerufen.
Strahlend kommt sie zurück, singt ein Akustiklied, und verschwindet, erneut mit einem kurzen „bye“. Das Schauspiel wiederholt sich, es wird noch ein Song aus dem Album Deleted Scenes from the Cutting Room Floor gespielt, diesmal gibt es ein „Tschüss“ zum Abschluss und trotzdem folgt noch ein kleines Lied, das wohl jeden im Publikum zufrieden nach Hause hat gehen lassen.
Nach „Dream a little Dream of me“ zeigt auch die Leinwand, dass das Konzert nun endgültig vorbei ist, und dankt dem Publikum. Langsam leert sich der Theatervorplatz. Fazit: Der Funke hat lange gebraucht, aber als er gesprungen war, war es tatsächlich „A night like this“.

 

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