Regie: Peter Chan, China/Hongkong 2007, KSM Films, ca. 110 Minuten
Ab 08.01.09 im Cinestar Jena
von Lutz G.
Nachdem er schon 2002 in „Hero“ in der Verfilmung eines Stücks chinesischer Geschichte zu sehen war, knüpft Jet Li, der u. a. durch sein Mitwirken in US-Produktionen wie „Romeo Must Die“ einem größeren westlichen Publikum bekannt wurde, mit der Annahme seiner Rolle in „The Warlords“ dort an. Der Film erzählt von der Taipin-Rebellion in der Qin-Dynastie im Jahre 1870, als General Pang (Jet Li) als einziger Überlebender von einer Schlacht zurückkehrt. Er lernt die Rebellen Jiang Wu-Yang (Takeshi Kaneshiro) und Zhao Er-Hu (Andy Lau) kennen, mit denen er einen Pakt eingeht: Sie schließen eine Blutsbruderschaft, die beinhaltet, dass sie für gemeinsame Ideale kämpfen und sterben. Doch das Trio verliert im sich lange Zeit hinziehenden Krieg, der neben zahlreichen Entbehrungen auch menschliche und moralische Verluste mit sich bringt, zusehends seine Loyalität zueinander und das Bündnis bekommt einige Risse.
Die zahlreichen, zuweilen etwas pathetisch, aber mitreißend geratenen Schlacht-Sequenzen sind trotz ihrer Dynamik immer übersichtlich inszeniert, was gerade in Zeiten der Augenkrebs verursachenden Wackelkameras wie in „Die Bourne-Identitität“ und Co. jenseits des Pazifik nicht selbstverständlich ist. Die Ausstattung und Kostüme sind opulent und das Drehbuch, welches minimale dramaturgische Schwächen und Durchhänger aufzuweisen hat, überzeugt im Subtext mit den unbequemen Fragen um Ehre im Krieg und zeigt kritisch, wie die notleidende Bevölkerung von der Obrigkeit für ihre Zwecke instrumentalisiert wird. Einige wirklich eindringliche Szenen, wie jene, als Tausende zusammengepferchte Kriegsgefangene entgegen eines vorher getroffenen Abkommens von Bogenschützen hingerichtet werden, bleiben im Gedächtnis haften und lohnen alleine schon den Kinobesuch. Kein Meisterwerk, aber ein sehr starker Film aus Fernost, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
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