Regie: Park Chan-Wook, Südkorea 2006, Rapid Eye Movies, 107 Min.
Von Jura
Der südkoreanische Ausnahme-Regisseur Park Chan-Wook ist bereits eine Institution in der Filmwelt. Und doch war sein Thema in seinen letzten Filmen eher beschränkt auf die Vendetta, die er in seiner Rachetrilogie bestehend aus den Filmen „Sympathy for Mr. Vengeance“, „Oldboy“ und „Lady Vengeance“ künstlerisch herausragend verarbeitete und die ihm den weltweiten Durchbruch ermöglichte. Vor diesem Hintergrund fällt es schwer, ohne Erwartungen seinen letzten Film „I‘m a Cyborg but that‘s ok“ zu sehen. Diese Erwartungen werden aber sehr bald zerschlagen, denn dieser Film ist eine Ausnahmeerscheinung, die sich in kein Schema pressen lässt. Erzählt wird die Geschichte von dem jungen Mädchen Cha Young-goon (Su-jeong Im), das sich für einen Cyborg hält, aus diesem Grunde „normale“ Nahrung verweigert, sich nur durch Anfassen von Batterien wieder auflädt und schließlich in die Psychiatrie eingeliefert wird. Dort trifft sie neben vielen bunten Gestalten auch auf Park Il-sun (Rain), der sich für einen Meisterdieb hält, der anderen Menschen ihre Charakterzüge klauen kann. Der Film mit dieser Ausgangssituation entpuppt sich als ein Feuerwerk genialer Einfälle, eingelassen in eine ruhig erzählte tragisch-komische Liebesgeschichte von solcher Intensität, dass die Nackenhaare zu Berge stehen. Man kann jedem empfehlen, sich diesen Film anzusehen und sich selbst von seiner Klasse zu überzeugen, denn für eine so kurze Rezension ist dieser Film, nun ja, unbeschreiblich.
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