Am 20. Mai 2022 findet nach zweijähriger Pause wieder die Jenaer Lange Nacht der Museen statt. Ab 17 Uhr öffnen 33 Standorte ihre Türen, um Besucher:innen aller Interessen am kulturellen und wissenschaftlichen Treiben teilnehmen zu lassen. Die unique fragt bei der Organisatorin Cosima Göpfert nach, womit Interessierte rechnen können und welche Probleme im Vorfeld zu bewältigen waren.
unique: Die Lange Nacht der Museen (LNdM) steht wieder an – welches Angebot erwartet Interessierte dieses Jahr?
Cosima Göpfert: Eine wirklich umfangreiche, interessante und anregende Programm-Palette! Sage und schreibe 33 Partner, so viele wie nie zuvor, werden in diesem Jahr teilnehmen. So manches Denkmal und so manche Sammlung, die sonst verschlossen ist, öffnet für diesen Abend die Türen für die Besucher:innen. Es werden auch verschiedene Konzerte verteilt im Stadtgebiet stattfinden. Wir freuen uns, praktisch für jeden Kulturgeschmack etwas bieten zu können. Kinder wie Erwachsene erwartet ein großartiger Abend.
Wird es auch Angebote für Familien geben?
Familien sollen voll auf ihre Kosten kommen. Aus dem vielfältigen Angebot – tatsächlich bieten manche Häuser sogar ein Familienprogramm bis in die späten Abendstunden – haben Familien die Möglichkeit, entweder ihre eigene, ganz individuelle Tour zusammen zu stellen oder gern unsere Vorschläge auf der Website oder im Programmheft zu nutzen. Und noch ein spezieller Tipp: In diesem Jahr gibt es eine Museumsnacht-Rallye und besondere Prämien winken.
Dieses Jahr nehmen 33 Standorte am Programm teil. 2019 waren es hingegen 23, 2017 nur 22 – woran liegt dieser Programmzuwachs?
Ich denke, die zweijährige Pause aufgrund der Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass der Genuss von Kulturangeboten nicht selbstverständlich ist. Sammlungen wollen gezeigt, Konzerte gehört, Ausstellungen und traditionelles Handwerk erlebt werden. Kulturelle Teilhabe inspiriert jeden Einzelnen und schafft gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Auszeit gab es bei der Organisation sicherlich einige erwartete wie auch unerwartete Probleme zu bewältigen. Welchen Einfluss hat die Covid-19-Pandemie auf die diesjährige LNdM?
Natürlich wussten wir, dass die Planungsphase kein Spaziergang wird und größtenteils digital oder telefonisch passieren muss. Meetings wurden verschoben oder fielen ganz aus. Ein stetig hoher Krankenstand begleitete die Vorbereitungszeit. Der große Zuspruch allerdings motivierte uns sehr und ließ uns schwierige organisatorische Zeitabschnitte bestens durchhalten. Nun dürfen wir sogar auf eine von Hygienemaßnahmen relativ unbelastete Lange Nacht der Museen hoffen. Die aktuellen Hinweise dazu machen wir rechtzeitig auf der Website öffentlich.
Nach dem 2020 beschlossenen Haushaltsplan des Jenaer Stadtrates und der Kulturkonzeption für Jena bis 2025 stellt sich auch die Frage nach der Finanzierung. Mussten unliebsame Einsparungen hingenommen werden, seien sie Folge der Pandemie oder nicht?
Die Organisation der LNDM 2022 wird – wie bisher – von den Städtischen Museen Jena verantwortet und ist über JenaKultur finanziert. Diese Basis versetzt uns in die Lage, an frühere Museumsnächte anzuknüpfen und eine ähnliche Vielfalt und Dichte des Programms anbieten zu können. Vorteilhaft ist die Unterstützung der Organisation mit Mitteln der Impuls-Region. Darüber hinaus ist es uns gelungen einige Sponsoren zu gewinnen.
Welchen Beitrag leistet die LNdM zur kulturellen und wissenschaftlichen Bildung in Jena?
Die LNDM ist ein fester Punkt im kulturellen Leben des Freistaates und der Stadt Jena. Eine Besonderheit Jenas ergibt sich starke Mitwirkung verschiedener Einrichtung der Universität und einiger Institute. Hier spiegelt sich nicht nur ein starkes Miteinander von Kultur und Wissenschaft, sondern eine Durchdringung, die typisch für wissensbasierte Bereiche typisch ist. Die LNDM ist jedoch keine akademische Veranstaltung, sondern bewusst so aufgestellt, dass sich alle unsere Gäste willkommen fühlen.
Wir danken für das Gespräch!
Das Interview führte Dennis
Cosima Göpfert ist bildende Künstlerin und Grafikerin. Neben ihren regelmäßigen Ausstellungen leitet sie momentan das Organisationsteam der Langen Nacht der Museen.
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