Werbetafeln und -spots mit Slogans wie „Hoffnung spenden – Helfen Sie Menschen in Afrika“, „Kinder in Afrika vor Armut schützen“ oder sogar „Computer spenden für Afrika“ sind seit Jahrzehnten allgegenwärtig. Meistens sind es NGOs oder Hilfsorganisationen, deren einzige Aufgabe es zu sein scheint, unser Mitleid zu wecken, um etwas Geld zu anderen zu bewegen.
Ich sage nicht, dass das schlecht ist. Trotzdem würde ich nie Geld aus meiner eigenen Tasche nehmen, um es dann an irgendein afrikanisches Land schicken zu lassen, von dem ich nicht mal genau weiß, wo es liegt. Warum so schrecklich wenig Mitleid?
Wo andere so vieles versäumt haben, soll ich, sollen die Europäer es wiedergutmachen? Das sehe ich nicht ein. Seit Jahrzehnten, ja sogar Jahrhunderten überschwemmte der Reichtum Afrikas die ganze Welt. Und nahezu alle europäischen Staaten sicherten sich natürlich ihren Anteil. Es sind nicht nur die südafrikanischen Diamanten und Smaragde, die in den glamourösen Schmuckläden Europas zu finden sind, es ist nicht nur das libysche Öl und die amerikanische Pharmaindustrie, die Leute in Afrika tötet, damit sie bei uns Kasse machen können. Weitaus mehr schadet dem afrikanischen Kommerz der europäische Protektionismus.
Unsere Wohlfahrtsstaaten schließen ihre Grenzen und stecken „illegale“ Migranten monatelang in Gefängnisse, um sie dann wieder nach Hause zu schicken. Dabei vergaßen und vergessen sie aber die armen Kinder, die seitdem auf die Unterstützung unzähliger Hilfsorganisationen angewiesen sind. Diese wiederum benötigen unser schlechtes Gewissen, damit wir ihnen einen Teil unseres Geldes geben. Sollten die reichen Regierungen westlicher Staaten daher nicht eher eine Art „Armensteuer“ für den schwarzen Kontinent einführen? Einfacher wäre es. Solange das nicht geschieht, muss ich leider sagen: Kein Geld an afrikanische Kinder!
von tsil
Zeichnung: Maria Roth
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