Vor 66 Jahren brannte sich der Name Hiroshima in die Geschichtsbücher. Den Namen Paul Tibbets hingegen kennt kaum jemand. Er flog den Bomber, der „Little Boy“ über der Stadt abwarf – unique hat sich gefragt: Was wurde aus ihm?
von Frank
„Sixteen hours ago an American airplane dropped one bomb on Hiroshima, an important Japanese Army base. That bomb had more power than 20,000 tons of T.N.T. […] It is an atomic bomb. It is a harnessing of the basic power of the universe. The force from which the sun draws its power has been loosed against those who brought war to the Far East.“
Mit diesen Worten gab US-Präsident Harry Truman am 6. August 1945 den Abwurf der ersten Atombombe gegen Japan bekannt. Wenige Stunden zuvor hatte der amerikanische B-29-Bomber „Enola Gay“ seine tödliche Fracht aus einer Höhe von über 9.000 Metern auf Hiroshima abgeworfen: „Little Boy“, gut drei Meter lang, 74 Zentimeter im Durchmesser.
Geleitet wurde der Abwurf seinerzeit vom Piloten Paul Tibbets, einem Colonel der US Air Force. Tibbets wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter dem „Distinguished Service Cross“. Bis 1966 blieb er bei der Luftwaffe, danach betrieb er einen Lufttaxi-Dienst in Ohio. In den Jahren nach Hiroshima wurde Tibbets immer wieder von den Medien aufgesucht und zu seiner Rückschau auf jenen 6. August 1945 befragt. Dabei verteidigte er immer wieder seinen Einsatz als „patriotische Pflicht“. Er sei nicht stolz darauf, dass er all die Menschen umgebracht habe. Aber man müsse berücksichtigen, dass sich das Land damals im Krieg befunden habe. „Ich schlafe jede Nacht gut“, so Tibbets. Nicht er habe Pearl Habor angegriffen. „Ja, ich würde es wieder tun, wenn die Kriegslage und die Umstände genau dieselben wären“.
Tibbets starb im November 2007 nach langer Krankheit. Zuvor hatte er verfügt, dass es für ihn weder eine Trauerfeier noch einen Grabstein geben solle. Er wollte keine Pilgerstätte für mögliche Gegner des Atombombenabwurfs schaffen. Seine Asche solle man über dem Ärmelkanal verstreuen.
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