Autor: Farin Urlaub, Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf, Oktober 07, 496 Seiten
von Frank
Schon wieder so ein typischer Hochglanzfotoband? Weit gefehlt: Der Reiselustige ist in diesem Fall ein blonder Rockgitarrist aus Berlin und das Ergebnis ist mehr als ein plattes Wortspiel. Farin Urlaub präsentiert mit „Indien und Bhutan“ nicht nur einen Bildband. Fast ein Jahr hat der Reiselustigste der „Ärzte“ die besagten Länder bereist und den Fotofinger glühen lassen. Das Resultat kann sich sehen lassen: In einem fast 500 Seiten starken (und 3997 Gramm schweren) Glanzpapier-Koloss vereint er wunderschöne Naturaufnahmen aus fast menschenleeren Gebieten mit dem Trubel der übervölkerten Zentren; er zeigt Alltägliches aus dem Leben der Menschen und Außergewöhnliches aus ebenso fremden wie schönen Welten.
Dabei sind es gerade die zufälligen, teils skurrilen Schnappschüsse, für die er als Vielgereister ein Auge hat und die Einblicke jenseits der klassischen Reiseführeratmosphäre erlauben. Aber nicht nur die Bilder machen dieses Buch zum Leckerbissen für alle Kulturinteressierten und Fernwehpatienten. Besonders Farins Texte sind es, die in ihrer humorvollen und eingängigen Art noch mehr vom Denken und Leben in der Ferne preis geben und Lust machen auf eigene Erfahrungen. Billiger als eine eigene Reise ist das Buch trotz seines nicht gerade studentenfreundlichen Preises (98 Euro) allemal – zudem ist die erste Auflage vom Autor handsigniert. Ein echter Genuss, wenn man das nötige Kleingeld hat (der Erlös wird von Farin komplett an den Verein „Ärzte ohne Grenzen“ gespendet).
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