Integrationspolitik ist ein abstrakter Begriff. Wer sind die Gesichter hinter den Statistiken? Eine etwas andere Studie zum „weltoffenen Jena“.
von Caro, Frank & gouze
Aufnahmegesellschaft – ein inzwischen häufig bemühtes Wort, in dem sich gleichwohl nur begrenzt ein aktives Bemühen ausdrückt. Ihm gegenübergestellt findet man die Bezeichnung Migrant, die sich immer nur auf die Reise bezieht, die eine Person unternimmt, nicht aber auf ihre Ankunft. Ewig Reisende einerseits, eine statische Gesellschaft andererseits? Wir wollten wissen, inwiefern die Debatte um das Thema Integration der Wirklichkeit möglicherweise hinterherhinkt und haben uns gefragt: Fühlen sich Zugewanderte in Jena aufgenommen? Wie gehen sie mit den Tücken der deutschen Sprache um? Sind sie hier angekommen, fühlen sie sich zu Hause und welche Schwierigkeiten stehen ihrer Ankunft womöglich entgegen?
Integration ist nicht nur ein sozialer, sondern auch ein individueller Prozess, über den Statistiken wenig Aufschluss geben können. Die Suche nach ganz persönlichen Erfahrungsberichten – auch abseits des studentischen Kosmos´ – führte uns in die Sprachkurse des Instituts für interkulturelle Kommunikation, die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Wenigenjena und die Saaletalschule in Lobeda, wo der Verein Kindersprachbrücke die „Radiokids“ ausbildet. Sieben Neu-Jenaer und zwei junge Jenenserinnen erzählten uns von ihren Erfahrungen im Umgang mit mehreren Sprachen, der Rolle der deutschen Sprache im Umgang mit den Nachbarn, von Behördenbesuchen und der Odyssee auf dem Wohnungsmarkt.
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