Zeremonien der Arbeit

Das Cellu L’Art Kurzfilmfestival 2023 nimmt verschieden Arbeitswelten in den Blick und zeigt, wie sich Menschen an der Welt abarbeiten, aber auch Identität im Schaffen finden.

von Ladyna

Eine mobile Nudelsuppenküche in Kambodscha. Eine Glashütte irgendwo an der deutsch-tschechischen Grenze. Eine Fischzucht im Kibbutz in Israel. An all diesen Orten wird Arbeit verrichtet – von Menschen, die körperlichen Einsatz zeigen und emotional mit ihrer Arbeit verwoben sind. Der internationale Wettbewerb „Zeremonien der Arbeit“ des diesjährigen Cellu L‘Art Kurzfilmfestival in Jena liefert Einblicke in geschäftige, unverständliche, anstrengende und identitätsstiftende Mikrokosmen. Dahinter steht auch immer die Frage, was die Arbeit mit denen macht, die sie verrichten, ob sie prekär und ausbeuterisch oder gemeinschaftsstiftend und selbstwirksam ist. Dabei werfen die fünf Kurzfilme aus fünf Ländern mehr Fragen auf, als sie beantworten – und das ist vielleicht gut so. Besonders nachhaltig bleibt der deutsche Film „schichteln“ mit seinen einprägsamen, ästhetischen Bildern aus einer Glasbläserei im Kopf. „Everybody Dies“ aus den USA hingegen fügt sich kaum in das Thema Arbeit ein und wirkt eher wie ein Fiebertraum. „Somleng reatrey – Sound of the night“ lässt die Zuschauer in die nächtlichen Straßen von Phnom Penh reisen – und macht sehr viel Lust auf Nudelsuppe.

Das diesjährige Cellu L‘Art Festival findet noch bis zum Sonntag, den 7. Mai, in Jena statt. Jeden Tag werden unterschiedliche Programme im Kino am Markt und im Schillerhof gezeigt. Gastland ist in diesem Jahr Estland, dabei werden auch historische Aufnahmen gezeigt, denn der estnischen des ältesten noch aktiven Animationsstudio der Welt gezeigt. Wie jedes Jahr bringt das Cellu L‘Art damit die große Welt der Kurfilme nach Jena.


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